Köln.Sport-Gastkommentar: Gemeinsam gegen Chaoten – für den Fußball!

In der aktuellen Ausgabe (Heft 3/2014) des bekannten Köln.Sport-Magazins befasse ich mich in einem Gast-Kommentar mit der aktuellen Diskussion um die Gewaltproblematik im Profifußball, welche auch durch einige Vorfälle bei unserem 1. FC Köln in der jüngeren Vergangenheit noch einmal nicht unerheblich beflügelt worden ist. Eine Stellungnahme aus sportrechtlicher und sportpolitischer Sicht muss eindeutig ausfallen. Denn zu schlimm ist der Schaden, der durch Einzelne dem Sport angetan wird.

Gast-Kommentar Köln.Sport-Magazin

Dieses aktuelle Heft des Köln.Sport-Magazins ist ab Donnerstag, 20.02.2014, im Handel erhältlich. Es bringt wie immer spannende und informative Geschichten rund um den Sport, insbesondere in Köln.

 

Hooligan-Verbindungen sind kriminelle Vereinigungen

Die Ermittlungsbehörden müssen Hooligan-Verbindungen, die weit ab davon sind, Fußballfans zu sein, und sich in erster Linie auf die Begehung von Straftaten konzentrieren, künftig als „kriminelle Vereinigungen“ i.S.d. § 129 StGB begreifen. Das habe ich gestern gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gefordert (s.a. KStA v. 21.01.2014, Print-Ausgabe K, „Lokales“, S. 23).

Nach dem in der Print-Ausgabe stark eingekürzten Ursprungszitat erscheint es mir „mittlerweile naheliegend, diese Gruppen, die mit Fußball nichts mehr zu tun haben und ihn nur als Deckmantel für Straftaten nutzen, als kriminelle Vereinigungen i.S.v. § 129 StGB zu begreifen.“ Der Gesetzeswortlaut und die hierzu ergangene Rechtsprechung geben das m.E. her. Dann wäre die bloße Mitgliedschaft in einer solchen Gruppe bereits strafbar und die Ermittlungsbehörden könnten hiernach auch die ganze Bandbreite der heimlichen Ermittlungsmethoden der StPO – wie zum Beispiel Telefonüberwachung – einfacher und in ganz anderer Breite zur Anwendung bringen. Mehr…

Zum möglichen Ende der sog. „Dreifachbestrafung“

Zur englischen Fassung – To the English version of the text

Die Mär vom Ende der „Dreifachbestrafung“ geht um. Die Abkündigung des Themas ließ nicht lange auf sich warten:

IFAB: Dreifachbestrafung bleibt wohl bestehen
Die „Regelhüter“ des International Football Association Board (IFAB) haben das Streitthema, nach dem nach einer per Foul verhinderten klaren Torchance im Strafraum zwingend auch eine Rote Karte gezeigt wird (Elfmeter, Feldverweis und Spielsperre), bislang noch nicht auf die Agenda für das kommende Treffen am 2. März in Schottland gesetzt. (SID-Newsletter vom 13.01.2014)

Das ist auch gut so, denn in der Diskussion ist einmal mehr so einiges unpräzise. Schon die Begrifflichkeit vernebelt und hat etwas von populistischer Unschärfe.Mehr…

Thomas Hitzlsperger: Das überlesene Interview

Der wichtige Schritt von Thomas Hitzlsperger offenbart bemerkenswerte Innenansichten in den deutschen Fußball. Ein Debattenbeitrag.

Man sollte meinen, dass die zahllosen öffentlichen Äußerungen zu Thomas Hitzlsperger eine Reaktion auf sein Interview in der Zeit (aktualisiert: 14.01.2014, nachdem nunmehr die Komplettansicht des Interviews online ist) und die Videobotschaft auf seiner Homepage war. Sie waren es nicht. Insbesondere die Boulevardpresse hat Thomas Hitzlspergers Äußerungen auf sein öffentliches Coming-Out als prominenter deutscher Fußballprofi und ehemaliger Nationalspieler reduziert. Obwohl dies ein wichtiger Aspekt ist, erschöpfte sich der Nachrichtenwert vielfach darin. Ich meine, dass es zu dem Interview von Thomas Hitzlsperger mehr zu sagen gibt und einigen Passagen bislang noch keine ausreichende Beachtung geschenkt worden ist. Mehr…

Neuer Aufsatz: „Von der Strafe zur Maßnahme – ein kurzer Weg!“

Zugleich Besprechung der Entscheidung des Ständigen neutralen Schiedsgerichts in Sachen Dynamo Dresden

Welchen Weg Dynamo Dresden gegen die Entscheidung des Ständigen neutralen Schiedsgerichts in Sachen Ausschluss des Vereins aus dem DFB-Pokal beschreiten kann, wurde – einschließlich der diesbezüglichen Erfolgsaussichten – in einem sehr frühen Beitrag bereits ausführlich besprochen. Mittlerweile liegen die schriftlichen Gründe des Schiedsspruches vor.

Für die kommende Ausgabe der Zeitschrift für Sport und Recht  – SpuRt (Heft 5/2013) habe ich die sorgfältig begründete Entscheidung des Ständigen neutralen Schiedsgerichts ausführlich dargestellt, analysiert und besprochen. Die Entscheidung des Schiedsgerichts war, nicht nur aufgrund der prominenten und fachlich hervorragenden Besetzung auf der Richterbank, in der Rechtswissenschaft und im Sport gleichermaßen mit Spannung erwartet worden. Die Fachwelt erhoffte sich eindeutige und klarstellende Hinweise zur Reichweite der Verbandsautonomie, wobei sich die Frage fall- und anlassbedingt auf den Aspekt kaprizierte, inwieweit die Sportverbände „Sanktionen“ gegen Vereine (als ihre eigenen Mitglieder) aussprechen dürfen, weil ihnen (ohne dass bei den Vereinen notwendigerweise eigenes Verschulden vorliegt) das Verhalten ihrer Anhänger (Fans) über entsprechende Normen des Verbandsrechts zugerechnet wird.

Ob das Schiedsgericht diesen Erwartungen gerecht geworden ist, wie überzeugend die Urteilsbegründung des Schiedsgerichts im Einzelnen ist, welche Kritikpunkte es daran gibt und was die Sportverbände möglicherweise nunmehr in der Zukunft zu beachten und zu tun haben, erläutere ich in einer Abhandlung in der in Kürze erscheinenden Ausgabe der SpuRt. Schließlich wird darin auch zu der Frage Stellung genommen, ob der Ausschluss von Dynamo Dresden insgesamt zu Recht erfolgt ist.

The IOC acts perversely and shamelessly [ENGLISH]

To the German version of the text 

Die IOC-Zentrale

The latest reports regarding preventive exclusion of athletes during the Olympic Games 2014 in Sochi are nothing short of scandalous and overshadow by far any other improper actions of international sports organizations. It is the perverse zenith of associational opportunism of a mock democracy, where civil rights are arbitrarily and flagrantly trampled on – before the eyes of the global community.  Out of pure fear, the IOC is caving in and tearing down the thin veil of its own inherent homophobia. The threatened arrest of athletes for violating the „Law against homosexual propaganda“ would disturb the rose-colored, anodyne sport coverage (beyond, of course, reports on the usual doping scandals to which we are now accustomed) resulting in a negative impact on the marketing of the Games. There is no doubt that the Russian government would enforce the „Law against homosexual propaganda“ against foreign athletes and punish them with fines accordingly.  The Kremlin bosses would surely find it far easier to ignore the potential uproar than the fury of the US government regarding the asylum of Edward Snowden. The primary motive of the IOC is obvious: even our own athletes will not be allowed to disturb our immaculate Olympic Games. And behind that there is – once again – only one thing: money.

Perverse and shameless – there is no better description of the juristic travesty, which the IOC is committing by disseminating the following argumentation on the subject as follows:

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Das IOC: Pervers und obszön

Zur pdf-Version des Beitrags
UPDATE AM TEXTENDE: Radio-Interview zum Beitrag (19.08.2013)
UPDATE: Zur englischen Übersetzung des Artikels (20.08.2013)

Die IOC-Zentrale

Was die Onlineausgabe der Zeit am 16.08.2013 zur „Schutzsperre“ des IOC für Athleten während der Olympischen Winterspiele in Sotschi im Februar 2014 berichtet, ist ein Skandal und stellt vieles, was internationale Sportverbände schon verbockt haben, noch in den Schatten. Es ist der perverse Höhepunkt verbandlichen Opportunismusses gegenüber einer Scheindemokratie, in der bürgerliche Grundfreiheiten seit Langem wieder beliebig und offensichtlich mit Füßen getreten werden – unter den Augen der Weltbevölkerung. Aus nackter Angst knickt das IOC ein und reißt sich das zarte Mäntelchen, welches es bislang über seine eigene Homophobie gelegt hat, entschlossen herunter: Es ist die Furcht vor  Verhaftungsmeldungen olympischer Teilnehmer wegen eines Verstoßes gegen das „Gesetz gegen homosexuelle Propaganda“, welche die im Übrigen rosarote und weichgespülte Sportberichterstattung (nur abgesehen von den üblichen Dopingskandalen, an die wir uns aber zwischenzeitlich schon gewöhnt haben) und damit zukünftige Vermarktbarkeit der Spiele stören könnten. Denn es besteht kein Zweifel, dass Russlands Regierung das „Gesetz gegen homosexuelle Propaganda“ auch gegenüber ausländischen Sportlern durchsetzen und diese – mit Geldstrafen – bestrafen würde. Die zu erwartenden üblichen internationalen Proteste würden die Chefs im Kreml noch entspannter ignorieren als das mächtige Getue der USA wegen der Gewährung von Asyl an Edward Snowden. Das Haupthandlungsmotiv des IOC liegt klar auf dem Tisch: Selbst von unseren Sportlern lassen wir uns unsere schönen Spiele nicht stören. Dahinter liegt wieder einmal nur eines: monetäre Interessen.

Pervers und obszön – anders lässt sich die juristische Fehlleistung nicht mehr beschreiben – ist in diesem Fall aber die Argumentation, der sich das IOC verschlichen hat:

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Schiri-Doppel-Comeback für die gute Sache

Alex Feuerherdt im EinsatzAm Samstag, 6. Juli 2013, greifen zwei altgediente Verbandsschiedsrichter, Alex Feuerherdt und Jan F. Orth, nach jahrelanger Abstinenz wieder einmal zur Pfeife, nachdem beide sich bereits seit geraumer Zeit aufs schiedsrichterliche Altenteil zurückgezogen und ihr Hobby seitdem durch ehrenamtliche Funktionärsarbeit unterstützt hatten. Anlass ist das Kölner „HotPott“-Turnier, ein regelmäßig veranstaltetes internationales Kleinfeldturnier schwul-lesbischer Fußballmannschaften, das in diesem Jahr anlässlich des CSD in Köln ausgetragen wird.

Veranstalter des Turniers sind die „anyway HotShots“, ein Fußballteam, das aus regelmäßigen Besuchern des „anyway“ – des schwul-lesbischen Jugendzentrums in Köln – gewachsen ist. Das bunte Event, bei dem außer einer sehr angenehmen Atmosphäre auch sehenswerter Fußball geboten wird, findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge statt. Es nehmen schwul-lesbische Fußballteams aus Aachen, Amsterdam, Berlin, Bochum, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Leicester, London, Frankfurt, Münster, Paris und Stuttgart teil. Unter ihnen wird von 11 bis 17 Uhr auf dem Tunierplatz am Salzburger Weg in Köln-Weiden der „HotPott“ ausgespielt. Interessierte Zuschauer sind herzlich willkommen.

Ihren „Rückfall an die Pfeife“ erklären Alex und Jan mit folgenden Worten:

Als wir angesprochen worden sind, waren wir sofort und gerne bereit, dieses attraktive Turnier ehrenamtlich als Schiedsrichter zu unterstützen, um damit einen Beitrag zu seinem Gelingen zu leisten. So können wir sichtbar unterstreichen, wie selbstverständlich der Umgang mit Homosexualität auch im Fußball jederzeit sein sollte. Obwohl die Fußballverbände in der Vergangenheit schon einige gute Signale gesendet haben, fehlt es in letzter Zeit leider zunehmend an Konsequenz und Nachdrücklichkeit, was die Behandlung des Themas angeht – auch seitens des DFB. Außerdem hat die Öffentlichkeit  durchaus registriert, dass der für die Region zuständige Fußballverband erstmals nach jahrelanger Präsenz auf dem diesjährigen Come-Together-Cup, dem Inbegriff für Toleranz und Respekt im Fußball im Kölner Raum, nicht mehr vertreten war. Homophobie ist und bleibt im organisierten Fußball – im Profibereich wie bei den Amateuren – ein großes Thema, ein Problem und eine besondere Herausforderung.

Neben diesen beiden „Oldies“, die früher beide jahrelang in den oberen Spielklassen des Verbands als Referees aktiv waren, stellen sich für das Turnier drei aktive Schiedsrichter des Fußball-Verbands Mittelrhein, Tobias Altehenger (Regionalliga), Christian Lex (Mittelrheinliga) und Robin Schlömer (Bezirksliga), zur Verfügung.

 

15 Jahre VFK beim Dana Cup – Nachtreffen für alle Teilnehmer

DC_danacup_symbolbild15 Jahre lang war die alljährliche Fahrt des FVM-Verbandsförderkaders zum Dana Cup die zentrale Maßnahme der Jungschiedsrichter-Förderung und -Ausbildung im Fußball-Verband Mittelrhein. Sie wird, soweit bekannt, nach derzeitigem Stand seitens des FVM voraussichtlich nicht fortgesetzt werden.

Gleichwohl verdienen 15 Jahre einer so erfolgreichen, lehrreichen und immer auch fröhlichen Maßnahme eine angemessene Rückschau. Denn mehr als 220 Schiedsrichter haben durch die Fortbildung vor Ort in den vergangenen Jahren nicht nur maßgeblich schiedsrichterlich profitiert, sondern regelmäßig auch einen gewaltigen Schritt in der persönlichen Entwicklung machen können.

Bei dem gemeinsamen Nachtreffen aller 15 Dana Cup-Jahrgänge wollen wir genau sehen, wo diese Entwicklung hingegangen ist: Persönlich – aus den ältesten Jahrgängen werden im Beruf erfolgreiche und zwischenzeitlich bereits gestandene Familienväter am Treffen teilnehmen – und schiedsrichterlich – ehemalige und aktive SR aus dem Profibereich sind natürlich auch mit dabei – wird es also ein aufregendes Treffen werden.

Als Termin ist Samstag, 21.09.2013, 19.30 Uhr, in der Restauration Pütz, Engelbertstr. 67, Köln, vorgesehen. Alle ehemaligen Teilnehmer sind hierzu herzlich eingeladen. Wer keine Einladung über die hierfür eingerichtete Facebook-Gruppe bekommen hat, meldet sich bitte per e-Mail an dc-nachtreffen@janforth.de.

Wir alle würden uns freuen, wenn Ihr diese Info an diejenigen Teilnehmer weiterverteilt, zu denen Ihr noch Kontakt habt.

Ich freue mich mit allen auf ein spannendes Wiedersehen am 21.09.2013 und einen interessanten Austausch über Persönliches, Fußballerisches und Berufliches!

Dana Cup Hjørring - LogoDie Fahrt des Verbandsförderkaders des FVM zum Dana Cup war von 1998 bis 2012 die zentrale Maßnahme der Förderung, Erhaltung und Weiterbildung im Jungschiedsrichterwesen des Fußball-Verbandes Mittelrhein. Sie wurde im Jahr 1998 von mir ins Leben gerufen und in den Jahren 1998 von Heinz Gahre, 1999 bis 2003 von Heinz Brill und 2004-2012 von mir geleitet. Sie hat damit 15 Jahre in Folge stattgefunden. In den Jahren 1999 und 2000 sind jeweils 12 junge SR-Talente, in den Jahren 2001 bis 2012 jeweils 18 junge SR, betreut von sechs Offiziellen, nach Hjørring/Dänemark angereist. Insgesamt haben damit mehr als 220 Schiedsrichter in 15 Jahren an der Maßnahme teilgenommen. Viele ehemalige Teilnehmer und andere von diesem phantastischen Turnier angezogenen SR-Kollegen aus dem gesamten FVM-Gebiet nehmen – auch in diesem Jahr – teilweise seit Jahren an dem Turnier teil. Der Dana Cup war lange Jahre das schiedsrichterliche Sommerereignis, das Generationen von Schiedsrichtern am Mittelrhein geprägt hat.

DFB-Pokal: Wie geht es weiter mit Dynamo Dresden? – Eine rechtliche Analyse

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UPDATE: Besprechung der Schiedsgerichtsentscheidung des Ständigen neutralen Schiedsgerichts (15.09.2013)
UPDATE: Siehe auch Anmerkung von Herrn Rechtsanwalt Dr. Tim Bagger zur Entscheidung des OLG Frankfurt in SpuRt 2013, 207. (14.10.2013)

– Zugleich eine Besprechung von OLG Frankfurt, Beschluss vom 13.06.2013, Az. 26 SchH 6/13 –

Für den Juristen und Sportrechtler ist im Zusammenhang mit der aktuellen Causa Dynamo Dresden eines klar: Spannender als im Moment geht es nicht. Mit den Rechtsfragen, die im Zusammenhang mit dem andauernden Kampf von Dynamo Dresden auf Zulassung zum DFB-Pokal 2013/2014 aufgerufen werden, wird am juristischen Hochreck hantiert. Die Probleme sind schwierig, ihre Lösung ist offen. Auch nach der Entscheidung des OLG Frankfurt im einstweiligen Rechtsschutzverfahren, Dynamo Dresden nicht im Wege der einstweiligen Verfügung in das Losverfahren für die kommende Pokalrunde aufzunehmen (vgl. Pressemitteilung des Oberlandesgerichts Frankfurt, Pressemitteilung des DFB), soll nach Aussage des Geschäftsführers von Dynamo Dresden die Sache weiterverfolgt werden. Das OLG Frankfurt wird also auch in der Hauptsache spannende Rechtsprobleme umfassend zu beleuchten haben.

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